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Bodenseminar bei der Klangmanufaktur in Hamburg - ein kleiner Bericht
    
Bereits zum dritten Mal nahmen wir als KlavierEck an einem Seminar der Hamburger Firma Klangmanufaktur teil. Diesmal ging es um das Thema „Boden“.
Da wir im Gegensatz zum ersten Mal wussten, wo sich der Eingang befand, kamen wir schneller zum Eingang der Firma.
Wenn man es nicht weiss, ist man nach Erreichen der dritten Etage erst mal irritiert: Ein weißer gefangener Raum mit kaltem künstlichen Licht öffnet sich dem Besucher.
Etwas Kurioses erwartet den Besucher nun auf dem Weg zur Eingangstüre der Klangmanufaktur:
Auf großformatigen Fotografien sind Klavierinstrumente in bedauernswerten Zuständen in lange nicht mehr bewohnten Häusern oder Sälen zu sehen. Später erfuhren wir, dass dies Bilder des Fotografen Romain Thiery (Homepage) sind, der weltweit wegen solcher Motive unterwegs ist.
Die Eingangstür zur Firma empfängt einen Besucher dann allerdings umso herzlicher: „kommen Sie rein ....“.
Nach Öffnen der Türe steht man plötzlich in einer anderen Welt: eine Schreinerei mit Flügeln tut sich einem auf. Von irgendwo ertönt ein freundliches „Hallo“: Der Geschäftsführer Oliver Greinus hat uns Ankömmlinge erblickt und kommt freudig auf uns zu. In der Küche bzw. dem gemeinsamen Treffpunkt, trifft man auf andere Kursteilnehmer und Mitarbeiter der Klangmanufaktur. Sofort entstehen interessante Gespräche. Eine kleine Fachbibliothek lädt zum Stöbern ein.
Hier ist der richtige Ort, um Neues zu hören und Erlebtes sacken zu lassen.
Seien es die süchtigmachenden französischen Zimtschnecken, heißer Kaffee, frisches Obst oder einfach nur Süßkram à la Snickers und Co: Das Büroteam war für uns Teilnehmer immer im Einsatz. Wir kamen uns als sehr willkommene Gäste vor. Auf gemeinsames Essen und regen Austausch wird immer großer Wert gelegt.
Wenn man sich die Tischgemeinschaft so ansieht, muss man sich sehr bewusst vor Augen führen, wo man sich gerade befindet.
Genau nach solchen Gemeinschaften und Gesprächen habe ich mich immer gesehnt.

Die erstmalige Ausschreibung des Boden-Seminars schien auf großes Interesse zu stoßen: Es war in 2 Tagen mit max. 12 Leuten schnell ausgebucht.
In der Vorstellungsrunde erfuhr man die Beweggründe und Erwartungen eines jeden Teilnehmers. Selbst aus Südafrika war ein Teilnehmer extra für dieses Seminar angereist.
Der (Resonanz-) Boden als das „musikalische Herz“ jedes Flügels bzw. Klavieres sollte für uns nun der zentrale Ort werden. Bevor der eigentliche Kurs aber begann, wurden wir durch die Räumlichkeiten geführt. Wir hatten den Eindruck, dass die Mitarbeiter auf uns warteten: ganz selbstverständlich erklärten sie ihre jeweiligen Arbeitsgänge.
Soviel kann ich bereits jetzt schon sagen: Es war für uns alle eine geistige Inspiration und große Wissenserweiterung.

Unser „Mann am Boden“ machte uns direkt zu Beginn des Seminares mit seinem persönlichen Mantra vertraut: „gleichmäßig - Hauptsache, es ist gleichmäßig“.
Sein Lächeln gepaart mit nordischem Humor begleitete uns von an. Seine fundierten fachlichen Auskünfte wurden immer wieder mit Anekdoten gewürzt.
Wir haben sehr viel zusammen gelacht. Auch hier war eine Herzlichkeit und Offenheit zu spüren, die es uns Teilnehmern einfach gemacht hat, immer wieder neue Fragen zu stellen.
„Bei allen“ war die Antwort auf die Frage, wie oft bei Reparaturen das Stegdoppel ersetzt wird. Wenn man die diversen Arbeitsschritte nachfolgend miterlebte, wurde die Antwort sofort nachvollziehbarer.
Nicht nur am Steg oder Boden wird sehr genau gearbeitet, auch die Gußplatte wird in ihrer Unterschiedlichkeit an die Gegebenheiten der Raste angepasst.
Obwohl jede Gussplatte scheinbar gleich aussieht, ist sie doch letztendlich zu ungenau, um bei ihr von bestimmten Maßen ausgehen zu können.
Für Außenstehende mag es befremdlich aussehen, wenn der „alte Bindfaden“ als Richtmaß für die Überhöhung oder Kippung des Steges eingesetzt wird. Er bietet aber nach wie vor ein hervorragendes Werkzeug, um diese Arbeit sehr genau auszuführen
Beim Beantworten einiger Fragen („wie machst Du dies oder jenes?“) kam unser Seminarleiter ab und zu ins Stocken. Nach kurzem „Befragen seiner Hände“, konnte er zur allgemeinen Erheiterung dann doch die Antwort geben.
Nicht nur wir Teilnehmer waren Lernende. Teilweise gab es gemeinsame Überlegungen, die dann zum Andenken neuer Lösungen führten.
Aufgrund seiner detaillierten Aufzeichnungen beim Anpassen des Steges bzw. der Platte kann er bei später auftretenden Schwierigkeiten schnell seinen Kollegen zur Seite stehen.
Uns beeindruckte immer wieder, dass nicht aus Tabellen auf irgendwelche Werte hingearbeitet wurde. Immer waren das Gefühl, die Intuition und die Erfahrung die entscheidenden Kriterien.

Die am Arbeitsplatz „Boden optimieren“ tätige Klavierbauerin ist zwar erst seit Kurzem in der KM, doch hätte sie bestimmt niemals daran gedacht, dass sie am „Herz eines Flügels“ arbeiten würde. Mit der Faust malträtierten wir Steg und Boden, um uns einen Höreindruck des noch nicht optimierten Bodens zu verschaffen. So wurden unterschiedliche Steifigkeiten hörbar. Für uns waren immer wieder die Unterschiede von vor zu nach einem Arbeitsschritt sehr beeindruckend. Die klanglichen Wechsel von „Gussplatte aufgeschraubt“ (ohne Saiten) zu „Gussplatte demontiert“, weiter zu „Lack entfernt“ und „Boden optimiert“ produzierte jedes Mal ungläubiges Staunen. „Ich höre es, glaube es aber nicht!“ schoss es bestimmt jedem Teilnehmer durch den Kopf.
Ich stelle es mir als etwas Bereicherndes vor, durch die eigenen Arbeiten am „Herz des Flügels“, die klanglichen Veränderungen so hautnah miterleben zu können.

Als sehr gelungen empfanden wir die Möglichkeit zwischen den Arbeitsgängen „Boden optimieren“ und „Steg an Boden / Platte anpassen“ örtlich wechseln zu können. Nach Fertigstellen eines  Arbeitsschrittes konnten wir die Veränderungen mit großem Staunen wahrnehmen.

Immer wieder gab es Pausen, damit gerade Gehörtes verarbeitet werden konnte. Meist ergaben sich dann wieder neue Fragen.
Neben den Arbeiten an den Instrumenten gab es immer wieder Möglichkeiten, andere Arbeitsgänge und Gedankengänge in der Klangmanufaktur vorgeführt zu bekommen. So erhielten wir beispielsweise Einblicke in das neu entwickelte Verfahren, Tasten bleilos auszuwiegen („Blei im Musikinstrumentenbau“ ist aktuell ein großes Gesprächsthema).
Im „Raum der Millionen“ gab es auf mehreren Steinway D Flügeln extra für uns Teilnehmer eine musikalische Vorführung: durch die Unterschiedlichkeit der Instrumente war es sehr spannend die jeweils „passenden“ Musikstücke hervorragend vorgetragen zu bekommen.
Neben diesem Raum gibt es die sogenannten Studios. Das sind kleine Räume, welche man online buchen kann. Sie werden von Auszubildenden im Rahmen der Ausbildung komplett betreut. Auf diese Weise erhalten sie bereits während der Ausbildung quasi eine Anleitung zum späteren Konzertbetreuer. Da es einen eigenen Zugang zu diesen Studios gibt, sind sie teilweise sogar nachts belegt.

Wenn man bedenkt, dass bei allen Arbeitsgängen die Zauberworte Akribie und Stringenz über allem zu schweben scheinen, ist die Atmosphäre in der Klangmanufaktur als sehr beeindruckend zu bezeichnen. Natürlich wird es auch mal Differenzen geben, aber es wird immer nach einer gemeinsamen Lösung gesucht.
Es wird bestimmt nicht viele Handwerksbetriebe geben, in welchen in jedem Raum (!) Blumen stehen - ECHTE Blumen! Sie sorgen für Farbtupfer im sonst von Holz geprägten Umfeld.
Die Offenheit zu vielen Themen bieten immer wieder neuen Gesprächsstoff. Gerne tauscht man sich deswegen mit anderen Fachleuten aus.
Natürlich ist dieser Status nicht durch Zufall entstanden.
Im Abschlussgespräch werden die neuen Erkenntnisse mit den ursprünglichen Erwartungen an das Seminar abgeglichen. Von allen Teilnehmern wurde hörte man immer das Gleiche: es war eine große fachliche und persönliche Bereicherung.
Der Geschäftsführer Oliver Greinus führte kurz einen den Gründungsgedanken zur Klangmanufaktur auf: „Was wollen wir NICHT?“ Diesen Gedanken erlebt man tatsächlich im gesamten Betrieb.
Ein eigens erstellter Bewertungsbogen für alle Geschäftsvorgänge („der Klang der Klangmanufaktur“) geben jedem Mitarbeiter allgemeine Verhaltensweisen an die Hand. Als Teilnehmer staunt man ob der Klarheit der Gedanken und deren Ausführung.

Wie bei den ersten beiden Malen haben wir eine inspirierende Zeit erleben dürfen. Den „Geist der Klangmanufaktur“ erleben zu dürfen, andere Fachleute kennen zu lernen und endlich bestimmte Fragen loszuwerden, hat uns eine inhaltlich prall gefüllte Zeit bereitet. Wir werden bestimmt bei nächster Gelegenheit gern wieder nach Hamburg fahren:
Hamburg ist eine Reise wert, besonders wenn man Halt in der Klangmanufaktur macht!
Im Rahmen des Projektes:
3 Fragen - 3 Antworten bei den Bochumer Symphonikern,
wurde auch der hauseigene Klavierstimmer befragt;
Mitinhaber des KlavierEcks
Beteiligung an "Stühle raus" am 30.4.2019
Das kurdische Fernsehen war bei uns zu Gast:
ein Liebeslied
kurdischer Bericht über das KlavierEck bzw. über den Beruf des Klavierbauers.
Foto: Gero Helm / FUNKE Foto Services
Artikel aus WAZ vom 20.10.2015, Bochum.  

Fachmänner für die wertvollen Tasteninstrumente eröffnen in Weitmar neues Geschäft. Traditionsunternehmen und Quereinsteiger finden zueinander und bleiben dabei .selbstständig.

Es ist das Wissen um den rechten Klang und um den richtigen Handgriff. Und es ist die Idee, dass das Ganze mehr sein kann, als die Summe seiner Teile, die drei Klavierbauer zueinander führte.
Der erste im Bund, Thomas Reisberg, ist heute beim Fototermin leider nicht dabei. Doch er liefert im Trio die neuen Instrumente. Sie sind dann nicht nur in seinem eigenen Geschäft in Dortmund zu kaufen, sondern auch im „KlavierEck“ in Bochum-Weitmar. Mit Reisberg ist ein Meister seines Fachs im Team, dessen Familie schon seit 1928 mit dem Klavierstimmen und der Reparatur der Tasteninstrumente ihr Auskommen hat.
Apps reichen nicht zum Klavierstimmen.

Der Bochumer Gregor Braß ist zweite Kraft und kümmert sich um gebrauchte Klaviere, die er frisch stimmt und zum Kauf anbietet. Der studierte Tonmeister brachte sich das Klavierhandwerk selbst bei und arbeitet offiziell mit Handwerkskarte. Jetzt gibt er sein eigenes Geschäft an der Markstraße auf und schließt sich zwei Klavierbaumeistern an. „Als Quereinsteiger in diesem traditionellen Handwerk hatte ich immer Ängste, ob ich wohl gut genug bin, doch ich wurde bei Thomas Reisberg sehr herzlich und offen empfangen“, berichtet der 44-Jährige von seiner ersten Begegnung vor etwa anderthalb Jahren.
Er­öff­nung mit Musik und Kla­vier­auk­ti­on
Die Ge­schäfts­part­ner laden zur Er­öff­nung des „Kla­vier­Ecks“ ein am Sams­tag, 24. Ok­to­ber, von 11 bis 17 Uhr an der Hen­nig­feld­stra­ße 18 in Weit­mar.

Bei der Er­öff­nung er­klingt Kla­vier­mu­sik. Au­ßer­dem möch­te Gre­gor Braß eines sei­ner ge­brauch­ten Kla­vie­re an den Höchst­bie­ten­den ver­stei­gern.

Das „Kla­vier­Eck“ öff­net dann immer Mon­tag bis Sams­tag von 10.30 bis 12.30 Uhr sowie Diens­tag, Don­ners­tag und Frei­tag zu­sätz­lich von 16.30 bis 18.30 Uhr.

Der dritte Experte, der Bochumer Jörg Gravenhorst, ist der entscheidende Mann für den technischen Service rund um das Klavier. Beim Stimmen der Instrumente setzt der 54-jährige Klavierbaumeister unbedingt auf das eigene Gehör „Es gibt Apps und Stimmgeräte. Die Apps taugen akzeptabel zum Vorstimmen, doch wenn es genauer werden soll, reicht das nicht“, weiß er. Das Stimmen eines Klavieres ist eine komplizierte Angelegenheit und eine der wichtigsten Aufgaben eines Klavierbauers.
Einziges Klavier zur Meisterprüfung.

Die Berufsbezeichnung „Klavierbauer“ könnte dazu verleiten, zu glauben, es würden Instrumente hergestellt, doch Gravenhorst hat in seiner Laufbahn nur ein einziges Klavier gebaut und zwar bei seiner Meisterprüfung. Es ist ein tradierter Begriff, der eng mit dem Beruf des Instrumentenbauers zusammenhängt, der verschiedene Instrumente baut. Heute würden Klaviere aber vor allem von großen Herstellern produziert. Der deutsche Klavierbau habe einen sehr guten Ruf, weshalb sich viele asiatische Länder an den Unternehmen beteiligten, berichten die Fachmänner.

Auch wenn die Drei vom „KlavierEck“ künftig unter einem Dach ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten, bleiben sie selbstständig. „Wir haben festgestellt, dass es sinnvoll ist, Ressourcen zu bündeln“, schildert Gravenhorst. Die Klavierbranche sei ein umkämpfter Markt. Umso wichtiger sei es , die Angebote für die Kunden attraktiv zu gestalten. Er selbst biete als einer von wenigen Klavierbauern den Einbau von Silent-Systemen an. Sie ermöglichen es, ein Klavier leiser zu spielen, um niemanden zu stören.
Öffnungszeiten:
Mo - Sa:    10:30 - 12:30
Di, Do, Fr: 16:30 - 17:30
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